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Arbeitspaket 2

Ableitung von Wasserqualitätsanforderungen für unterschiedliche Bewässerungspraktiken

Arbeitspaketkoordinator: Prof. Dr. Andreas Tiehm (TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser)

Unterschiedliche Bewässerungspraktiken sind durch unterschiedliche Expositionsrisiken für Mensch und Umwelt gekennzeichnet. Daher werden im Arbeitspaket 2 in Abhängigkeit der Nutzwasser-anwendung Parameter and Methoden zur Überwachung der Wasserqualität und zum Risikomanagement erarbeitet sowie Leitparameter identifiziert. In Ländern, in denen die Wasserwiederverwendung eine lange Tradition hat, wie Australien, den USA und in einzelnen EU Mitgliedstaaten, gibt es bereits gesetzgeberische Anforderungen für die landwirtschaftliche und urbane Bewässerung. In der EU ist aktuell eine Verordnung zu minimalen Anforderungen in Arbeit.
Zur Bewertung der Wasserqualität werden dabei mikrobiologische und chemische Parameter herangezogen. Bekannte mikrobiologische Parameter sind beispielsweise:

  • Fäkalindikatoren (insbesonders E. coli)
  • Bakteriophagen (z. B. F-spezifische und somatische Coliphagen)
  • Humanpathogene Bakterien (z. B. Campylobacter)

Weitere Parameter, wie z. B. humanpathogene Viren, Protozoen, antibiotikaresistente Bakterien und Antibiotikaresistenzgene, werden z. T. als zusätzliche Untersuchungsparameter empfohlen. Ergänzend zur mikrobiologischen Bewertung der Wasserqualität können chemische Parameter erfasst werden, wie:

  • Organische Spurenstoffe (z. B. Industrie- und Haushaltschemikalien, Biozide, Pharmaka, hormonell wirkende Verbindungen)
  • Transformationsprodukte
  • Oxidationsprodukte

Im Rahmen dieses Arbeitspaketes sollen Kriterien für die umfassende Bewertung der Wasserqualität für eine Nutzwasseranwendung für die landwirtschaftliche und urbane Bewässerung aus den nationalen und internationalen Richtlinien zusammengestellt und vergleichend diskutiert werden.